2 was tut das dobu ?

Wenn ich es mit der Hand in irgendeine Richtung bewege, verrichte ich dabei Arbeit. Diese Handarbeit geht in Form von potentieller Energie ins Dobu ein.

Lasse ich das Dobu dann los, entfessele ich ein Wechselspiel zwischen potentieller und kinetischer Energie: Das Dobu bewegt sich hin und her und verharrt schließlich in der Position mit dem Schwerpunkt nächst dem Erdmittelpunkt.

Jeder kennt den Effekt von Wackelfiguren und Stehaufmännchen. Während diese Figuren stets die aufrechte Stellung als Normalstellung suchen, liebt das Dobu das Schräge.

Manche Dobus neigen sich elegant zur Seite, manche scheinen zu fallen wie der Handballer beim Fallwurf, andere kommen knapp über dem Boden zur Ruhe und kippen nie ganz um.

Werner Kließ, Maler und Schriftsteller in Berlin

Eine meiner Großtanten hieß mit Mädchennamen Anna Dobudowanska. In der schlimmen Zeit nach 1945, als wir kaum das tägliche Brot hatten, hat sie uns mit ihrer Fröhlichkeit den Alltag ertragen lassen.

Anna hatte zwei Weltkriege und die Inflation erlebt, drei Ehemänner hatte sie verloren, zwei durch Kriege, einen durch Scheidung, doch ihre Lebenslust war unauslöschbar! In der Familie war sie die „Oma Dobu“.

In den Hunger- und Kältejahren 1946/47 lebten wir zu viert in einem Zimmer, wir froren und hungerten entsetzlich. Oma Dobu zog zu uns, weil sie nicht einmal ein Zimmer hatte. Sie schenkte mir ein Spielzeug, für das ich eigentlich schon zu alt war. Es wurde mein Lieblingsspielzeug. Ich musste heimlich damit spielen, denn es war ein Babyspielzeug, ein Stehaufmännchen.

Oma Dobu hatte ein Talent, das wir nicht hatten, sie konnte hamstern. Kilometerweit zog sie zu Fuß über die Dörfer, und obwohl sie nichts zu tauschen hatte, brachte sie immer etwas Eßbares nach Hause, mit anderen Worten: sie hat gebettelt.